PRESSEMITTEILUNG - BERLIN, 16.12.2025 GKV-Tag für Solidarität – breite Zustimmung zu den Grundprinzipien der GKV

GKV-Spitzenverband

Für den Großteil der Menschen in Deutschland ist die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) der zentrale Schutzschild im Krankheitsfall. Rund 75 Millionen Menschen und damit rund 90 Prozent der Bevölkerung sind in der GKV versichert und alle stehen füreinander ein: Gesunde für Kranke, Junge für Alte, Alleinstehende für Familien, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Glauben, sexueller Orientierung oder Vorerkrankung. Das Fundament der GKV ist das Solidarprinzip. Das bedeutet die Beiträge richten sich nach der finanziellen Leistungsfähigkeit der einzelnen Mitglieder, die Gesundheitsleistungen sind für alle gleich – unabhängig von Einkommen, Alter oder individuellem Gesundheitsrisiko.

Eine bundesweite und repräsentative Umfrage zum Solidaritätsprinzip zeigt, dass die GKV und ihre Grundprinzipien großen Rückhalt in der Bevölkerung genießen. Mit 80 Prozent sieht die große Mehrheit die GKV als wichtigen Bestandteil des Sozialstaats. Dabei werden auch die zentralen solidarischen Elemente des Systems breit unterstützt. Jeweils rund drei Viertel unterstützen das finanzielle Solidarprinzip (73 Prozent), schätzen die solidarische Gesundheitsversorgung unabhängig von Alter und Vorerkrankung (73 Prozent) und befürworten die beitragsfreie Familienversicherung (78 Prozent). Dazu kommt, dass vier von fünf Befragten begrüßen, dass die GKV nicht nach Gewinn strebt und keine Ausschüttungen an Investoren stattfinden.

Dazu erklärt Oliver Blatt, Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes:

„Der Solidarausgleich zwischen Gesunden und Kranken, zwischen höheren und niedrigeren Einkommen sowie zwischen den Generationen ist der Kern der gesetzlichen Krankenversicherung mit ihren 75 Millionen Versicherten und macht sie zu einem tragenden Element des deutschen Sozialstaats. Die Umfrage zeigt deutlich, wie sehr dieses hohe Gut in der Bevölkerung geschätzt wird, und das bestärkt uns, auf Basis dieser grundlegenden Prinzipien unser Versorgungssystem weiterzuentwickeln.

Die Menschen erkennen dabei auch, wie schwierig die finanzielle Situation der gesetzlichen Krankenversicherung derzeit ist und dass grundlegende Veränderungen notwendig sind. Für uns ist das Ansporn, weiter für eine solide Finanzierung und Reformen zu kämpfen mit dem Ziel, dass sich die Menschen auch weiterhin auf eine gute Gesundheitsversorgung verlassen können.“

Sorge um finanzielle Stabilität

Die Umfrage zeigt auch, dass die Menschen mit großer Sorge auf die finanzielle Stabilität der GKV und des Gesundheitswesens blicken. Zwei von drei Befragten machen sich große oder sehr große Sorgen um die finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenversicherung. Und 39 Prozent schätzen die Finanzierung sogar als so problematisch ein, dass sie grundlegende Veränderungen als notwendig erachten.

10-Milliarden-Klage ist und bleibt notwendig

Eine Maßnahme für die stabile Finanzierung der GKV ist die angemessene Finanzierung der Kosten für die gesundheitliche Versorgung von Bürgergeldbeziehenden. Hierfür bleibt der Bund den gesetzlichen Krankenkassen Jahr für Jahr rund zehn Milliarden Euro schuldig. Seit vielen Jahren adressiert der GKV-Spitzenverband die Forderung an die Politik, dass diese rechtswidrige Unterfinanzierung beendet wird. Da immer wieder kurzfristige politische Interessen über die langfristige Stabilität der gesetzlichen Krankenversicherung gestellt wurden, hat der Verwaltungsrat im September beschlossen, Klage gegen die unzureichende Finanzierung einzureichen. Mittlerweile wurden die ersten Klagen eingereicht. Die Klagewelle rollt.

Die repräsentative Onlineumfrage wurde im September und Oktober 2025 über den GKV-Spitzenverband im Auftrag der gesetzlichen Krankenkassen durchgeführt. Dazu befragte das Meinungsforschungsinstitut essentiq bundesweit insgesamt 2.000 Personen ab 18 Jahren.

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