MELDUNG - BERLIN, 10.12.2025 Die Koalition muss jetzt liefern

GKV-Spitzenverband

offizielles Portraitfoto Oliver Blatt, Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes

Oliver Blatt

Mit Blick auf den heutigen Koalitionsausschuss warnte der Vorstandsvorsitzende des GKV- Spitzenverbands, Oliver Blatt, im Gespräch mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vor massiven Beitragserhöhungen im kommenden Jahr: „Die Koalition muss jetzt liefern, denn wenn der Koalitionsausschuss aus dem kleinen Sparpaket auf den letzten Metern nicht doch noch ein echtes Sparpaket schnürt, werden wir in wenigen Wochen umfangreiche Beitragserhöhungen erleben.“

„Um Beitragssatzerhöhung im kommenden Jahr auszuschließen, brauchen wir Sofortmaßnahmen ab dem 1. Januar in einer Größenordnung von mindestens vier Milliarden Euro“, so Blatt zu Funke. „Wir haben 51 Vorschläge auf den Tisch gelegt, wo gespart werden könnte, ohne die Versorgung der Versicherten zu verschlechtern. Jetzt ist es an der Politik zu entscheiden.“

Über die vorgeschlagenen Sofortmaßnahmen hinaus würden dringend strukturelle Veränderungen gebraucht, damit wir eine langfristig stabile Gesundheitsversorgung sichern können. !Im kommenden Jahr wird Tag für Tag mehr als eine Milliarde Euro von der gesetzlichen Krankenversicherung für die gesundheitliche Versorgung zur Verfügung gestellt. Das muss für eine gute Gesundheitsversorgung reichen“, so Blatt zu den Funke-Medien.

„In diesem Jahr“, so Blatt weiter, „steigen die Ausgaben um acht Prozent, bei den Kliniken sind es sogar rund zehn Prozent. Solche Steigerungsraten sind auf Dauer nicht finanzierbar. Das sollte mittlerweile auch den politisch Verantwortlichen klar sein. Die gesetzliche Krankenversicherung hat kein Einnahmenproblem, sondern ein Ausgabenproblem.“

Blatt betonte gegenüber den Funke-Medien: „Gemeinsam mit der Politik und den Partnern der Selbstverwaltung wollen wir daran arbeiten, unser Gesundheitssystem besser aufzustellen, damit die 75 Millionen Menschen gut versorgt werden, ohne sie und ihre Arbeitgebenden durch immer höhere Beiträge finanziell zu überfordern. Von den Kliniken über die Pharmaindustrie bis zu der niedergelassenen Ärzteschaft müssen nun alle einen fairen Beitrag leisten, damit die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler nicht länger unter immer weiter steigenden Krankenkassenbeiträgen leiden müssen.“