PRESSEMITTEILUNG - BERLIN, 26.06.2023 Große Zufriedenheit mit der Pflegeberatung

GKV-Spitzenverband

Portrait von Gernot Kiefer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes

Gernot Kiefer

Die Pflegebedürftigen sowie ihre An- und Zugehörigen sind mit den Angeboten zur Pflegeberatung der Pflegekassen zufrieden. Das ist ein zentrales Ergebnis des aktuellen Evaluationsberichtes des IGES Instituts zur Pflegeberatung und zu den Pflegeberatungsstrukturen. Über 82 Prozent der Befragten zeigen sich mit der Beratung insgesamt zufrieden. Beim zeitlichen und inhaltlichen Umfang der Pflegeberatung sind die Zustimmungswerte noch höher: hier bekunden knapp 88 Prozent, dass ausreichend Zeit für die Beratung zur Verfügung stand und ihre Fragen beantwortet wurden. Auch bei der Einordnung zeigt sich positive Bestätigung. Mit über 87 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer bewertet die große Mehrheit die Pflegeberatung ihrer Pflegekasse als unabhängig und neutral.

„Das Beratungsangebot der Pflegekassen funktioniert gut. Die Pflegeberaterinnen und Pflegeberater leisten sehr gute Arbeit und die Beratung kommt bei den Pflegebedürftigen sowie ihren An- und Zugehörigen an. Damit zeigt sich in der Gesamtschau erneut ein positives Bild. Besonders die gestiegene Anzahl von spezialisierten Beratungsstellen und hohe Zahl an weitergebildeten Pflegeberaterinnen und Pflegeberatern ist eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Pflegeberatung. Nun kommt es darauf an, das Angebot bei den Pflegebedürftigen und ihren An- und Zugehörigen noch stärker bekannt zu machen und die Nutzung auszubauen“, so Gernot Kiefer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes.

Ein weiteres zentrales Ergebnis der Evaluation ist, dass die Pflegekassen auch unter den erschwerten Bedingungen der COVID-19-Pandemie ein verlässliches und qualitativ hochwertiges Angebot an Pflegeberatung vorgehalten und durchgeführt haben. Das zeigt sich unter anderem darin, dass die Häufigkeit der Beratung im Rahmen eines Hausbesuchs mit 86 Prozent in 2020 auf rund 38 Prozent im Jahr 2023 abgenommen hat. Hier ist eine deutliche Verschiebung hin zur telefonischen Beratung zu sehen, die nun einen Anteil von rund 58 Prozent hat. Lediglich 14 Prozent der Befragten berichten von Schwierigkeiten bei der Inanspruchnahme der Pflegeberatung während der COVID-19-Pandemie.

Beratungsangebote wurden ausgebaut

Die Angebote für besondere Zielgruppen wie Menschen mit Demenz, psychischen Erkrankungen oder auch mit Migrationshintergrund wurden insgesamt weiter ausgebaut. Sie sind mittlerweile in fast allen städtischen Regionen vorhanden. Für nahezu alle diese Zielgruppen haben mehr Pflegeberaterinnen und Pflegeberater nach § 7a SGB XI eine spezielle Fort- und Weiterbildung absolviert als zum Zeitpunkt der letzten Evaluation.

Aber der Bericht für die Pflegeberatung zeigt auch Bedarfe zur Weiterentwicklung auf. Das betrifft eine stärkere Thematisierung von Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation, eine weitere Erhöhung der Sichtbarkeit und Bekanntheit des Angebots und eine noch bessere Integration von Pflegeberaterinnen und Pflegeberatern in kommunale und lokale Netzwerke. In ländlichen Regionen sollte das Angebot insbesondere für Menschen mit Demenz und mit psychischen Erkrankungen sowie für pflegebedürftige Kinder und Jugendliche weiter gestärkt werden. Für diese Bereiche und besonders für die Digitalisierung, wie z. B. die Video-Pflegeberatung oder digitale Informationsangebote, sieht der Bericht mit Blick auf die Nutzung in der Praxis noch verstärkt Potenzial.

Hintergrund

Alle drei Jahre berichtet der GKV-Spitzenverband dem Bundesministerium für Gesundheit auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Pflegeberatung und den Pflegeberatungsstrukturen nach § 7a SGB XI. Dabei werden im Rahmen einer Evaluation Themen wie Qualität, Umfang und Inhalt der Pflegeberatung auf Grundlage von Aussagen von Pflegekassen, Pflegeberaterinnen und Pflegeberatern, Beratungsstellen und ratsuchenden Pflegebedürftigen untersucht. Die letzte Evaluation fand im Jahr 2020 statt.

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