ERKLÄRUNG DES VERWALTUNGSRATES - BERLIN, 06.04.2021 Die gesetzliche Krankenversicherung ist die größte Patientenberatung in Deutschland

GKV-Spitzenverband

In seinem Positionspapier zur Zukunft der Unabhängigen Patientenberatung (UPD) zeigt der GKV-Spitzenverband vor dem Hintergrund der gesetzlich vorgesehenen Neuausschreibung den großen Handlungsbedarf auf.

Im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sprach sich Uwe Klemens, Verwaltungsratsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, für eine unabhängige und neutrale Beratung aus: „Während Patientenvertretungen vorrangig aus ihrer Kompetenz als Betroffene heraus konkrete Interessen vertreten, soll die Patientenberatung auch künftig unabhängig bleiben. Deshalb dürfen Patientenvertretung und die unabhängige Patientenberatung nicht miteinander vermischt werden.“

Volker Hansen, alternierender Verwaltungsratsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, betonte, dass eine zeitnahe politische Entscheidung nötig sei, ob und wie die UPD neu aufgestellt werden solle. Er warnte im Gespräch mit dem RND: „Sonst laufen wir in eine neue Ausschreibung, die eigentlich niemand mehr will.“

Gegenüber der dpa warnte Volker Hansen, dass ohne eine Entscheidung zur UPD im Herbst automatisch eine neue Ausschreibung starte. Eine jeweils zeitlich befristete Vergabe der Trägerschaft, wie sie derzeit vorgeschrieben sei, habe aber „erhebliche Nachteile“. Die Beratungsstruktur müsse nach jeder Neuvergabe wieder neu aufgebaut werden. „Egal, wer die UPD künftig als Träger verantwortet: Die Komplexität des gewünschten Beratungsangebots setzt ein hohes Maß an Professionalität voraus.“

Dabei schätzen die Krankenkassen auch kritische Rückmeldungen, um daraus zu lernen, so der Verwaltungsratsvorsitzende Uwe Klemens zur dpa. Er wies weiter darauf hin, dass die gesetzlichen Krankenkassen ihre 73 Millionen Versicherten zudem auch selbst tagtäglich in hoher Anzahl zu Fragen des Versicherungs-, Beitrags- und Leistungsrechts berieten. Volker Hansen forderte, als unabhängiges Beratungsangebot für alle müsse die UPD statt aus Beitrags künftig aus Steuermitteln finanziert werden.

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