ACHE-Intervention: Intervention zur Verbesserung des Schmerzmanagements in der häuslichen Versorgung älterer Pflegebedürftiger

Gegenstand

ACHE-Intervention zielt darauf, konkrete Möglichkeiten der Verbesserung des pflegerischen und medizinischen Schmerzmanagements bei auskunftsfähigen Pflegebedürftigen unter Realbedingungen aufzuzeigen und Effekte der Optimierung des Schmerzmanagements nachzuweisen.

Projektnehmer

Charité – Universitätsmedizin Berlin,
Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft - Bereich Alternsforschung
Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie

Projektadresse

Charité – Universitätsmedizin Berlin
Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft
PD Dr. D. Dräger
Virchowweg 22
10117 Berlin

Homepage

medsoz.charite.de

Laufzeit

01.07.2021 – 30.06.2024

Zielgruppe

Zur Zielgruppe gehören ältere Pflegebedürftige mit chronischen Schmerzen, die durch ambulante Pflegedienste im Raum Berlin versorgt werden, optional kombiniert mit Unterstützung durch pflegende Angehörige. Zu den Einschlusskriterien gehören Schmerzbetroffenheit seit mindestens 3 Monaten, Alter ≥65 Jahre, Auskunftsfähigkeit (MMSE von ≥18) und Pflegebedürftigkeit laut SGB XI.

Kurzdarstellung des Projektes

Das Projekt ACHE-Intervention knüpft an die Ergebnisse der Studie ACHE (PDF, 2,1 MB) zum Schmerzgeschehen sowie zum (nicht)-medikamentösen Schmerzmanagement bei 355 älteren schmerzbetroffenen Pflegebedürftigen an, die im Raum Berlin in der eignen Häuslichkeit leben. Das Schmerzleiden in der untersuchten Population mit multifokalen chronischen Schmerzen war erheblich. Der Schmerz wurde aus subjektiver Perspektive der Pflegebedürftigen häufig als nicht akzeptabel bezeichnet. Die beschriebene Schmerzintensität führte zu ausgeprägten Beeinträchtigungen. Das analysierte pflegerische Schmerzmanagement wurde als unzureichend bewertet und die Schmerzmedikation war bei über 80% der Pflegebedürftigen nicht angemessen.

Diesen Befunden soll in ACHE-Intervention mit zwei Interventionsansätzen begegnet werden. Beide Interventionen verfolgen einen interdisziplinären Ansatz und stellen neben der pflegerischen die ärztliche Tätigkeit in den Mittelpunkt (Komplexintervention). Geplant ist eine clusterrandomisierte Interventionsstudie mit zwei Interventionsgruppen und einer Kontrollgruppe.

Es sollen folgende Fragen geklärt werden:

Führt eine „eHealth gestützte individuelle Intervention“ oder eine „Digitale Schulungs-Intervention“ im Schmerzmanagement zur Reduzierung der Schmerzintensität und der Schmerzfolgen bei ambulant versorgten Pflegebedürftigen im Vergleich zur Kontrollgruppe mit einer „Standard of care Versorgung“?

Zeigt eine „eHealth gestützte individuelle Intervention“ oder eine „Digitale Schulungs-Intervention“ im Schmerzmanagement Effekte auf die Angemessenheit des pflegerischen Schmerzmanagements und auf die Angemessenheit der Schmerzmedikation bei ambulant versorgten Pflegebedürftigen im Vergleich zur Kontrollgruppe mit einer „Standard of care Versorgung“?

Im Mittelpunkt der Studie steht der Nachweis der Effektivität der konzipierten Interventionen. Die ermittelten Ergebnisse ermöglichen weiter, zielgerichtete Empfehlungen für das Schmerzmanagement Pflegebedürftiger in der ambulanten Versorgung zu geben. Als Ergebnis der Studie wird ein multidisziplinärer Leitfaden für Mediziner*innen, Pflegekräfte und Angehörige für die Verbesserung der Schmerzversorgung im ambulanten Setting bei pflegebedürftigen Menschen entstehen.