DeTaMAKS – Nicht-medikamentöse Aktivierungsmaßnahme für Menschen mit Demenz in der Tagespflege mit telefonischer Angehörigen-Kurzintervention zur Stärkung der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf

Gegenstand des Projekts

Evaluation einer nicht-medikamentösen Aktivierungsmaßnahme für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung in der Tagespflege mit telefonischer Angehörigen-Kurzintervention („DeTaMAKS“).

Projektnehmer

Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung, Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Projektleitung

Prof. Dr. Elmar Gräßel; Priv.-Doz. Dr. Katharina Luttenberger
Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung

Projektadresse

Psychiatrische Universitätsklinik Erlangen
Schwabachanlage 6
91054 Erlangen

Förderung

  • Das Projekt wird vom GKV-Spitzenverband im Rahmen des Modellprogramms zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung gemäß § 8 Abs. 3 SGB XI gefördert.
  • Die MAKS-T-Intervention in den bayerischen Tagespflege-Einrichtungen wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege finanziell unterstützt.

Kooperationspartner

  • 32 Tagespflege-Einrichtungen verteilt über mehrere deutsche Bundesländer
  • Katholische Hochschule Mainz, Fachbereich Gesundheit und Pflege (pflegewissenschaftliche Beratung)
  • Institut für Medizininformatik, Biometrie und Epidemiologie der Universität Erlangen-Nürnberg (statistische Beratung und Supervision)
  • Helmholtz-Zentrum München, Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen (gesundheitsökonomische Evaluation des Projekts)

Laufzeit

01.04.2014 bis 31.03.2017

Kurzdarstellung des Projekts

Die bereits in Pflegeheimen erprobte multimodale, strukturiert anwendbare, nicht-medika¬mentöse „MAKS“-Aktivierung wird auf die Verwendung in Tagespflege-Einrichtungen angepasst und weiterentwickelt („MAKS-T“). Hauptziel von „MAKS-T“ ist die Förderung und der Erhalt von alltagspraktischen Fähigkeiten von Menschen mit leichter oder mittelschwerer kognitiver Beeinträchtigung. Dies trägt dazu bei, die häusliche Versorgung der Pflegebedürftigen zu erleichtern, da deren Selbstständigkeit im Alltag im Vergleich zur Situation ohne „MAKS-T“ auf einem höheren Niveau für einen längeren Zeitraum erhalten bleibt. Verstärkt werden soll die Wirkung von „MAKS-T“ durch eine telefonische Angehörigen-Kurzintervention mit dem Ziel, das Selbstmanagement der pflegenden Angehörigen bezüglich Stressverarbeitung und belastenden Verhaltensweisen des Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung zu stärken. Positive Auswirkungen auf die Lebensqualität sind bei den Betroffenen vor allem durch die Förderung der Selbstständigkeit zu erwarten; bei den pflegenden Angehörigen wird dies vor allem durch Senkung der subjektiven Belastung zu erreichen sein.

Methodisch wird im Projekt eine cluster-randomisierte, kontrollierte, multizentrische Verlaufsstudie mit 6-monatiger Interventionsphase für Tagespflege-Besucher/innen mit kognitiver Beeinträchtigung in Gruppen von etwa 10 Teilnehmern umgesetzt.

Mit dem Projekt „DeTaMAKS“ soll entscheidend dazu beigetragen werden, das Angebot „Tagespflege“ substanziell weiter zu entwickeln – „Tagesförderung“ statt Tagespflege“ durch gezielte Förderung der alltagspraktischen Fähigkeiten und damit der Selbstständigkeit im häuslichen Alltag. Ziel ist es, die Attraktivität der „Tagespflege“, die Nutzung und folglich die Breitenwirkung zu erhöhen. Die „Tagespflege“ wird damit im Sinne des SGB XI inhaltlich weiter entwickelt und den Erfordernissen der Zukunft angepasst. „DeTaMAKS“ trägt durch seine Ausrichtung auf die alltagspraktischen Fähigkeiten bei den Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen zur Weiterentwicklung sekundär präventiver und rehabilitativer Ansätze bei. Außerdem hilft die Verbesserung des Selbstmanagements bei den pflegenden Angehörigen, deren pflegerische Belastung zu reduzieren und die Anforderungen von Pflege und Beruf besser miteinander vereinbaren zu können.

Die aktuell vorherrschende Dichotomie zwischen Heimunterbringung und reiner Angehörigenpflege wird um eine 3. Säule der Versorgung erweitert: die „therapeutische Tagespflege“. Dies wird langfristig zu einer besseren ambulanten Versorgung der Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen führen, den Wunsch vieler Betroffener nach einem selbstbestimmten Leben daheim länger ermöglichen und schließlich das Gesundheitswesen effektiver machen.

Veröffentlichungen