STATEMENT - BERLIN, 04.09.2013 Nutzen von Genexpressionsanalysen nicht sicher belegt

GKV-Spitzenverband

Für die Indikationsstellung der Chemotherapie beim primären Mamma-Karzinom werden betroffenen Patientinnen zunehmend Genexpressionsanalysen angeboten. Derartige Tests versprechen, Mamma-Karzinom-Patientinnen mit einem hohen Rezidivrisiko von solchen mit einem niedrigen Rezidivrisiko zu unterscheiden und abhängig vom Testergebnis eine vermeintlich sichere Aussage treffen zu können, ob eine Chemotherapie erfolgen soll oder nicht. Die Zuverlässigkeit dieser Tests ist allerdings in Studien bislang nicht ausreichend gesichert, so dass es grundsätzlich notwendig ist, die Erkenntnislücke durch entsprechende valide Untersuchungen zu füllen, bevor eine Aufnahme in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung erfolgen kann.

In Anbetracht der mittlerweile relativ guten Prognose des primären Mamma-Karzinoms (aufgrund wirksamer Chemotherapeutika) ist eine diesbezügliche Sicherheit für die Patientinnen eine notwendige Voraussetzung, und zwar insbesondere dann, wenn aufgrund des Testergebnisses eine Chemotherapie unterlassen werden soll.

„Da der Nutzen solcher Tests bisher nicht überzeugend nachgewiesen ist, waren und sind solche Tests nicht Bestandteil des GKV-Leistungskataloges. Die Aufnahme eines solchen Tests wäre die Aufgabe des Gemeinsamen Bundesausschusses. Es ist bedauerlich, dass von einzelnen Personen oder Organisationen fälschlicher Weise behauptet wird, dass diese Tests bisher Bestandteil des Leistungskatalogs der Krankenkassen waren und dass sich dies nun ändert“, so Florian Lanz, Sprecher des GKV-Spitzenverbandes.

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