PRESSEMITTEILUNG - BERLIN, 13.07.2009 Schon wieder eine Honorarreform?

GKV-Spitzenverband

Heute hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) gefordert, dass die von ihr selbst entwickelte und in wesentlichen Teilen erst zum Jahresanfang in Kraft getretene Honorarreform durch eine neue Honorarreform abgelöst werden soll. Seit über einem Jahr reden die Ärztevertreter kaum noch über die medizinische Versorgung, sondern stets über ihre eigene Honorarversorgung. Und dies, obwohl die Ärzte in Zeiten einer historischen Wirtschaftskrise im Bundesdurchschnitt einen zehnprozentigen Honoraraufschlag bekommen haben und schon bisher über ein Brutto-Durchschnittseinkommen von rund 120.000 Euro verfügen.

Zu den heute bekannt gewordenen Forderungen erklärt die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Dr. Doris Pfeiffer:

„Wir würden es begrüßen, wenn sich die Bezahlung der Ärzte mehr an der Qualität ihrer Arbeit orientieren würde. Aber wer Gutes besser bezahlt haben möchte, muss dann auch akzeptieren, dass Schlechtes schlechter bezahlt wird. Die Kriterien dafür müssen gemeinsam entwickelt werden.

In der Financial Times Deutschland hat der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Köhler, gesagt, dass die Pauschalvergütung dazu führe, dass die Ärzte ihre Leistungen für die Patienten einschränkten. Damit wird den Ärzten ein denkbar schlechtes Zeugnis ausgestellt. Notwendig ist der richtige Mix aus Pauschalen und Einzelleistungsvergütung. Nur so können bestimmte Leistungen gefördert und gleichzeitig unnötige Mengenausweitungen verhindert werden.

Den Vorschlag, dass Patienten, die den Arzt direkt bezahlen, weniger Zuzahlungen leisten müssen, lehnen wir ab. Das ist mal wieder der Versuch, das bewährte Sachleistungsprinzip der gesetzlichen Krankenversicherung auszuhöhlen und den Versicherten mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.“

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