Menschen mit schwerer Demenz in der stationären Pflege: randomisiert-kontrollierte Studie zum Nachweis der Wirksamkeit der multimodalen, psychosozialen Intervention MAKS-s

Gegenstand des Projekts

Evaluation einer nicht-medikamentösen Aktivierungsmaßnahme für Menschen mit schwerer Demenz in Pflegeheimen (MAKS-s)

Projektnehmer

Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung, Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Projektleitung

Prof. Dr. Elmar Gräßel

Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung

Projektadresse

Universitätsklinikum Erlangen
Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik
Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung

Schwabachanlage 6
91054 Erlangen

Förderung

Das Projekt wird vom GKV-Spitzenverband im Rahmen des Modellprogramms zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung gemäß §8 Abs.3 SGB XI gefördert.

Kooperationspartner

  • 24 Pflegeheime verteilt über mehrere deutsche Bundesländer
  • Institut für Medizininformatik, Biometrie und Epidemiologie der Universität Erlangen-Nürnberg
  • Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen

Laufzeit

01.07.2019 bis 31.12.2020

Kurzdarstellung des Projekts

Die bereits im ambulanten und stationären Bereich erprobte und wirksame multimodale, nicht-medika¬mentöse MAKS-Therapie, die strukturiert anwendbar ist, wird an die Bedürfnisse von Menschen mit schwerer Demenz angepasst. Hauptziel ist, durch die Befriedigung elementarer Grundbedürfnisse durch die MAKS-s-Intervention, eine Reduktion von psychischen und Verhaltenssymptomen und eine Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit schwerer Demenz zu erreichen. Zusätzlich soll eine signifikante Verminderung des Belastungserlebens von Pflege- und Betreuungskräften erzielt werden. Das Belastungserleben von professionellen Pflege- und Betreuungskräften wird unter anderem entscheidend mitbestimmt durch die Begleitsymptomatik demenziell erkrankter Personen. Gelingt es durch die MAKS-s-Intervention psychische und Verhaltenssymptome signifikant zu reduzieren, so ist anzunehmen, dass auch das Belastungserleben der Pflege- und Betreuungskräfte reduziert wird.

Methodisch wird im Projekt eine cluster-randomisierte, kontrollierte, multizentrische Verlaufsstudie mit 6-monatiger Interventionsphase für Menschen mit schwerer Demenz in Pflegeheimen umgesetzt.

Die Intervention umfasst einstündige Aktivierungseinheiten mit den vier Modulen „Motorisch“, „Alltagspraktisch“, „Kognitiv“ und „Sozial“ (MAKS), die von zwei geschulten Personen in der Gruppe mit sechs Menschen mit schwerer („s“) Demenz („MAKS-s“) an drei Tagen pro Woche durchgeführt wird. Mit dem strukturierten Manual werden verschiedene Grundbedürfnisse des menschlichen Lebens angesprochen, insbesondere das Bedürfnis nach sozialer Interaktion, nach sensorischer Anregung, nach Bewegung und nach sinnvoller Beschäftigung.

Das Projekt „MAKS-s“ soll dazu beigetragen, im Sinne des SGB XI Versorgungskonzepte weiter zu entwickeln. Dadurch soll das Angebot für Menschen mit schwerer Demenz in Pflegeheimen substanziell verbessert und die Lebensqualität dieser Personengruppe erhöht werden. MAKS-s stellt eine innovative, neue Versorgungsform für Menschen mit schwerer Demenz dar, bei der durch gezielte Förderung auch personelle Ressourcen effektiv eingesetzt werden.

Dokumente und Links