STATEMENT - BERLIN, 28.09.2012 Krankenhausvergütung: Erlösentwicklung deutlich über der Kostenentwicklung

GKV-Spitzenverband

Heute hat das statistische Bundesamt erstmals zur Kostenentwicklung in deutschen Krankenhäusern einen Orientierungswert veröffentlicht. Er beträgt für den Zeitraum des zweiten Halbjahrs 2011 und des ersten Halbjahres 2012 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum 2,0 Prozent.

Dieser Orientierungswert wird bei der Bestimmung der Preise für Krankenhäuser – die Landesbasisfallwerte – verwendet. Liegt der Orientierungswert über der Grundlohnrate (Einnahmenbasis der Krankenkassen), dann müssen die Deutsche Krankenhausgesellschaft und der GKV-Spitzenverband über einen Veränderungswert verhandeln. Der Veränderungswert definiert die maximale Steigerung der Preise auf Landesebene im jeweils kommenden Jahr. Da jedoch der heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte Orientierungswert knapp unter der jüngst vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten Grundlohnrate von 2,03 Prozent liegt, bildet der vom statistischen Bundesamt ermittelte Wert automatisch den Veränderungswert. Eine Verhandlung auf Bundesebene erübrigt sich damit.

Die entscheidenden Preisverhandlungen für 2013 finden auf Landesebene statt (je Bundesland ein Landesbasisfallwert). Dabei wird nicht nur die Kostenentwicklung sondern auch die Produktivitätsentwicklung berücksichtigt. Die Kosten je Fall liegen deutlich unter den vom statistischen Bundesamt ermittelten Werten.

Der Veränderungswert betrifft lediglich die Preiskomponente. Durch die Mengensteigerung von jährlich fast 3 % steigen jedoch die Erlöse der Krankenhäuser und damit die Ausgaben der Krankenversicherung um mehr als das Doppelte.

Mit den Zahlen des Statistischen Bundesamtes liegen nun unzweifelhafte Berechnungen vor, die als neutrale Basis für alle weiteren Gespräche und Verhandlungen zwischen den Krankenhäusern und den Krankenkassen dienen können.

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