STATEMENT - BERLIN, 12.10.2011 Experten prognostizieren ausgeglichene Finanzen 2012

GKV-Spitzenverband

Anlässlich der Herbstsitzung de GKV-Schätzerkreises erklärt Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes:

„Die gesetzliche Krankenversicherung kann durch eine gute Konjunktur, einen stabilen Arbeitsmarkt und eine erhöhte Beitragsbemessungsgrenze insgesamt entspannt und ausgeglichen ins kommende Jahr gehen. Zwar ist 2012 nach derzeitiger Schätzung mehr Geld im System vorhanden als noch im laufenden Jahr, dieses Geld wird angesichts höher ausfallender Gesamtausgaben aber auch gebraucht und folgerichtig an die Kassen ausgeschüttet. Forderungen von Vertretern der Ärzteschaft und der Krankenhäuser nach zusätzlichen Finanzmitteln speziell für ihre Klientel sind daher völlig unangebracht.

Wie bereits in diesem Jahr basiert die ausgeglichene Finanzsituation 2012 in erster Linie auf höheren Beitragseinnahmen. Außerdem darf die positive Gesamtsicht nicht darüber hinweg täuschen, dass es auch 2012 weiterhin einzelne Krankenkassen geben wird, die einen Zusatzbeitrag erheben müssen.

Angesichts dieser Fakten ist es richtig, weiterhin die Ausgabenseite in den Blick zu nehmen, um nach Einsparungen und Effizienzreserven zu suchen. Trotz der stetig steigenden Gelder für Ärzte und Krankenhäuser fehlt es in der Versorgung der Versicherten an echtem Wettbewerb. Nach wie vor sind die Krankenhausstrukturen verkrustet und es gibt Überkapazitäten bei niedergelassenen Ärzten.“

Hintergrund:

Der GKV-Schätzerkreis hat am 11. und 12. Oktober 2011 in Bonn getagt, um die Finanzentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung im laufenden Jahr einzuschätzen und eine Prognose für das kommende Jahr abzugeben. Da sich nach der Einschätzung der Finanzexperten zwischen den Einnahmen der Krankenkassen aus dem Gesundheitsfonds und den voraussichtlichen Ausgaben für 2012 kein Fehlbetrag ergibt, wird es vermutlich auch im kommenden Jahr keinen durchschnittlichen Zusatzbeitrag und damit keinen Sozialausgleich geben. Das letzte Wort hierzu hat die Bundesregierung.

Dokumente und Links