PRESSEMITTEILUNG - BERLIN, 10.04.2014 Vergütungssystem für psychiatrische Kliniken wird zielgenauer justiert

GKV-Spitzenverband

Ab kommendem Jahr wird die Vergütung für psychiatrische Kliniken den Versorgungsaufwand der Häuser genauer widerspiegeln. Entsprechende Weichen für eine Weiterentwicklung des pauschalierenden Entgeltsystem für die Psychiatrie und Psychosomatik (PEPP) haben die Selbstverwaltungspartner - der GKV-Spitzenverband, die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) - Anfang April in Form einer neuen Vereinbarung gestellt.

PEPP war vor zwei Jahren bundesweit eingeführt worden und hatte anfangs zu einigen Akzeptanzproblemen geführt. Die Kritik hatten die Selbstverwaltungspartner aufgegriffen und das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus mit einer Überarbeitung des Pauschalenkatalogs beauftragt.

Die präzisere Abbildung des Versorgungsaufwands für psychiatrische Patientengruppen entsprechend seines Verlaufs beim Erlös der Krankenhäuser wird dadurch erreicht, dass künftig im PEPP-System auch ergänzende Entgelte für bestimmte Intensivbehandlungen und 1:1-Betreuungen bei Erwachsenen abrechenbar sind. Zudem wird es indikations- und verweildauerabhängig gleiche Tagessätze geben, mit denen die Vergütungssprünge, wie sie die ersten beiden PEPP-Systemjahre kannten, zukünftig vermieden werden. Neu ist auch, dass der Entlassungstag aus dem Krankenhaus mit dem neuen Entgeltkatalog ab 2015 abrechenbar wird.

„Dieser Beschluss beweist den gemeinsamen Willen aller Beteiligten“, so Johann-Magnus v. Stackelberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, „das als lernendes System konzipierte Vergütungssystem für Psychiatrie und Psychosomatik zusammen weiterzuentwickeln. Jetzt liegt der Ball bei den psychiatrischen Krankenhäusern. Sie müssen auf das PEPP-System umsteigen. Nur so kann die Vergütung sachgerecht weiterentwickelt, die Leistungsdokumentation verbessert und die längst überfälligen Qualitätssicherungsmaßnahmen vorangebracht werden. Eine Verlängerung der Optionsphase, wie sie von einigen Krankenhausvertretern derzeit ins Gespräch gebracht wird, wäre vollkommen kontraproduktiv.“